Washington und Delaware Sängerbund singen Frühling ein
von Christine Hambach
Sonntag 22. April 2018 gehörte dem deutschen Lied. Das hatte sich wohl auch bei St. Petrus herumgesprochen, denn er stoppte Aprils Sturmwehen und Regen, um Sängern und Gästen die Hin- und Rückfahrt zum Elks Lodge Ballroom in Fairfax, VA, zu erleichtern.
Schon lange vor Konzertbeginn trafen die Delaware Sänger und Schlachtenbummler im geschmückten Saal ein, die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, und derer gab es viele. Wer denkt schon daran, wenn die Lieder erklingen, wie viele Pläne geschmiedet werden müssen, wie viele Knoten gelöst. Von Daten, die für alle Beteiligten möglich sind, bis zum Tischeaufstellen und -decken, vom Kartenverkauf über Bühne und Aufstellen der Sänger bis zum Menu der Elks Lodge Küche, die den Hungrigen nach dem Konzert bereitstehen muss. Das sind nur einige der “humps in the road” und trotzdem, oder gerade deswegen, freut man sich, wenn so ein jährliches Vorhaben dann gut gelingt. Und das tat es auch. Wie eine Stimme nachdenkend meinte:
“Geprobt, gestöhnt, geschimpft, gelacht;
seid stolz, ihr habt es gut gemacht”.

Conductor Nelson Fritts
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Das gilt nicht nur Sängern und Sängerinnen, sondern den tüchtigen Dirigenten Nicholas A. Brown (WSB) und Dr. Nelson Fritts (DSB) sowie Pianisten Shuai Wang und Pat Rardon; letztere begleiteten nicht nur die Chöre, sondern füllten geschickt sämtliche Lücken zwischen Auf-und Abmärschen der Sänger. Vielleicht taucht irgendwo einmal ein Gönner auf, der der Elks Lodge ein echtes Piano schenken möchte. Sicherlich gäbe es dann für Pianisten und Zuhörer noch mehr “Wohlklang und Wahrheit”.

Conductor Nicholas Brown
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Die Herren in Abend-Gala und die Damen mit zarten Kirschblütenkorsagen geschmückt, brachten anfangs die jeweiligen Chorprogramme zu Gehör bis sich alle Sänger mit drei gemeinsam gesungenen Darbietungen vereinten.
Delaware war in guten Händen unter der Leitung von Dr. Fritts und das Publikum schätzte die differenzierten Betonungen der Lieder; z.B. das gefühlvolle, fast andächtige “Hochamt im Walde” (J. Werth) im Vergleich zum flotten “Wir wollen Freunde sein fürs ganze Leben” (Will Meisel). Die Delaware Sänger riefen “Komm holder Lenz” und Washington antwortete prompt mit “Der Winter ist vergangen” als er sein Programm begann. Auch hier mischten sich zarte und lustige Töne, die beim Publikum einige Bravos hervorriefen. Das beliebte und bekannte “Ännchen von Tharau” wird immer ein Gewinner sein, und “Veronika, der Lenz ist da” muss man einfach gern hören und dabei ein wenig schmunzeln.
Miss Wang begleitete anschliessend die Delaware und Washington Sänger
Pianist Shuai Wang
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bei den drei gemeinsam gesungenen Darbietungen, die dem Publikum besonders gut gefielen: “Herein spaziert” (Dieter Frommlet), Auszüge aus “Wir hören Walter Kollo” und “Battle Hymn of the Republic”. Die über 50 zählenden Stimmen kamen gerade bei dem letzten Lied richtig zur Geltung und so mancher Zuhörer kämpfte gegen “goosebumps”. Schade, dass die zwei Chöre nicht näher beieinander wohnen und den deutschen Liedschatz öfters in gemeinsamen Konzerten ihrem Publikum darbringen können.
Fleissig und gekonnt unterstützten Shuai Wang und Pat Rardon ihre beiden Chöre. Leider war wieder einmal die Zeit zu kurz, um von den zwei Künstlerinnen ein Solo zu Gehör zu bekommen.
Nach dem Applaus und den wohlverdienten Blumensträußen (von Christine Hambach) für Dirigenten und Pianisten, reichte Virginia Ogris (membership chair) Mitglieder-Urkunden an WSB Präsidenten Hans Endrikat, der sie an folgende Mitglieder überreichte: Schatzmeister Rudolph Becker, 50 Jahre; Gudrun Watson, 20 Jahre; Dora Goodell, 10 Jahre. Herzlichen Glückwunsch den Empfängern.
Anschliessend konnte sich jeder mit gutem deutschem Essen (vorbereitet bei der Elks Lodge Küche) stärken. Was mir dabei auffiel, war die l a n g e Schlange vor den dampfenden Töpfen, eine Schlange in der sich alle gut miteinander unterhielten. Natürlich half das kalte Nass von der Bar den Abend rund herum im guten Ton ausklingen zu lassen.
Es gäbe guten Grund viele Namen zu nennen aber besonders fleissig und hilfsbereit war unser neuer Tenor, Bill Morgen, dem wir für die Übersetzungen sämtlicher Liedertexte herzlich danken.
Zum Abschied gab Hans Endrikat Dirigent Fritts einen WSB-Bierstein mit auf den Heimweg als Andenken an diesen schönen Abend. Bei der Abfahrt der Delaware Sänger hiess es aber nicht ‘schade’, sondern ‘Auf Wiedersehen’, denn der WSB wird in Delaware am 12. Mai 2018 bei deren Frühlingskonzert als Gastchor teilnehmen.
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